Der Think Tank für Digitale Ethik

Weshalb stehe ich bei meiner Medienpräsenz auf der Bremse?

Früher dachte ich, dass es toll ist, als Expertin in den Medien zu sein. Dieser Meinung bin ich heute nicht mehr. Meine wichtigsten Learnings in den letzten 5 Jahren, seit ich meine eigene Chefin bin, sind Folgende:

🎯 Medium: Ich überlege mir, welche Medien zu mir passen. Denn die beste Expertise kommt nicht zur Geltung, wenn der Kontext nicht stimmt. Damit kann ich mich auch vor einem Missbrauch als «Expertin» schützen. Zum Beispiel sind Boulevard-Medien für mich in der Regel kein passendes Umfeld.

🎯 Thema: Wichtig ist mir, dass mir das Thema am Herzen liegt. Natürlich könnte ich zu ganz vielen Themen Stellung nehmen. Ich finde es aber besser, mich hier auf ein paar wirklich relevante Themen zu konzentrieren, mit denen ich als Expertin für Digitale Ethik und Unternehmerin in Verbindung gebracht werden möchte. Bei Absagen verweise ich in der Regel auf andere Personen, deren Expertise ich schätze. Dabei berücksichtige ich, dass diese für gewisse Medien nicht zur Verfügung stehen.

🎯 Zeit: Die aufgewendete Zeit für (Vor)Besprechung und Aufnahme frisst relativ schnell viel Zeit. Allenfalls muss ich noch etwas vorbereiten oder in ein Studio reisen. Da mein Budget für «Gratisarbeit» beschränkt ist, überlege ich mir, ob ich das zeitlich leisten will (können tut man ja fast immer).

👩🏻‍💻 Hätte ich dank mehr Medienpräsenz neue, bezahlte Aufträge? Nein, ich denke nicht. Über meine Tätigkeit und dank eigenen Kanälen konnte ich mir in den letzten 5 Jahren eine Expertise aufbauen. Das ist die Basis, um von Medien als Expertin wahrgenommen zu werden. Auch deshalb lohnt es sich für mich, gezielt zu überlegen, wo ich meine Zeit am besten investiere. Für mein persönliches Ego brauche ich die Medienpräsenz (zum Glück) nicht.

Für mich stimmt das so, andere mögen eine andere Politik im Umgang mit Medienanfragen verfolgen. Hauptsache, man weiss, was man tut. 😉

Hinweis: Diese Ausführungen beziehen sich auf klassische Medien (TV, Radio, Zeitschriften etc.), nicht auf Social Media. Social Media Kanäle wie LinkedIn sind für mich sehr wichtig, persönlich wie beruflich. 🎉