Der Think Tank für Digitale Ethik

Ist Content die neue Massendroge?

Rolf Dobelli bezeichnet Content als die neue Massendroge in seiner Kolumne «Die Kunst des miserablen Lebens». Wie wahr! Wie schaffen wir es, im unendlichen Content-Ozean nicht zu ertrinken? Seine 5 goldigen Tipps:

🚀 Definiere deinen persönlichen Kompetenzbereich. Das ist der Kreis der Fähigkeiten, in denen du Meisterschaft erreichen möchtest und damit der für dich relevante Content. * (Einer der gefährlichsten Wörter in diesem Zusammenhang ist «interessant».)

🚀 Konsumiere nicht mehr, als du produzieren kannst. Mit «produzieren» sind nicht nur Inhalte gemeint, sondern irgendeine Form von wertvoller Arbeit.

🚀 Bevor du dich auf das nächste Video oder Buch stürzt, solltest du dir zwei Minuten Zeit nehmen, um ein klares Ziel zu formulieren. Welche Antworten erhoffe ich mir davon? Inwiefern bringt es mich weiter?

🚀 Lass dich nicht einfach von den Inhalten berieseln, sondern beschäftige dich mit diesen aktiv. Mach dir zum Beispiel eine Notiz oder eine Zusammenfassung. So bleibt das Gelesene, Gehörte, Gesehene im Kopf.

🚀 Lese gute Bücher doppelt. Schau dir hervorragende Videos zweimal an. Gleich nacheinander. Denn beim zweimaligen Konsumieren behält man 5 Prozent des Inhaltes (statt nur 1 Prozent). Der ultimative Lern-Booster ist es offenbar, den konsumierten Inhalt in eigenen Worten nachzuerzählen.

* Rolf Dobelli empfiehlt, sich zwei Ausnahmen zu erlauben: ① Gönne dir maximal einen Tag pro Woche für exzellente Inhalte, die ausserhalb deines Kompetenzkreises liegen, um auf neue Ideen zu kommen. ② Gönne dir reine Unterhaltung (in kleinen Dosen).

Mir gefallen diese 5 Tipps sehr gut und ich werde versuchen, sie zu beherzigen. Dieser Post ist ein weiterer wichtiger Schritt, mich nicht in die Inhaltsfalle zu stürzen. Natürlich im Wissen, dass dies ganz schön schwierig ist. 🙋‍♀️

Hinweis: Die Kolumne «Die Kunst des miserablen Lebens» von Rolf Dobelli erscheint jeweils in der NZZ am Sonntag, heute auf Seite 18 der Printausgabe mit dem Titel «Stürzen Sie sich in die Inhaltsfalle».