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Verwaltungsrat von OpenAI setzt CEO Sam Altman ab

Nehmen wir einmal an, die Absetzung des CEOs und Aushängeschilds von OpenAI wäre inhaltlich gerechtfertigt gewesen (was wir nicht wissen). Was können Verwaltungsräte als Gremium aus diesem Fall lernen?

Dieses Beispiel zeigt eindrücklich, wie wichtig ein kompetenter und vielfältig zusammengesetzter Verwaltungsrat ist. Für JEDES Unternehmen.

Hier ging offenbar ziemlich viel schief. In einem solchen Fall halte ich es für richtig, wenn der Verwaltungsrat geschlossen zurücktritt. Denn er hat seine Glaubwürdigkeit völlig verspielt.

🎯 Die Mitarbeitenden und Investor:innen hätten über diesen Entscheid umgehend informiert werden müssen. Intern vor extern ist das A und O bei der Kommunikation, bei folgenschweren Entscheidungen erst recht.

🎯 Der Verwaltungsrat hätte seine Entscheidung in einer Online-Medienkonferenz erläutern und Fragen beantworten müssen. Denn nur so hält er die Fäden in den Händen. Bei dieser Personalie erst recht.

🎯 Der Verwaltungsrat hätte für diese Entlassung nachvollziehbare Gründe darlegen müssen. Ein genereller Hinweis in der Medienmitteilung genügt definitiv nicht. Bei einem Unternehmen von globalem Interesse erst recht.

Das Gute an dieser Geschichte? OpenAI wird sich auf der strategischen Ebene personell neu aufstellen und sich so fit für die Zukunft machen. Ich bin gespannt, ob Microsoft mit einem Anteil von 49% an OpenAI neu im VR Einsitz nehmen wird und ob sich das Gremium neu vielfältiger zusammensetzen wird.

Hinweis: Dieser Post basiert auf der Medienmitteilung von OpenAI vom 17. November 2023.

Bild: TechCrunch, CC BY 2.0, via Wikimedia Commons