Wie wirken sich KI-Tools wie ChatGPT auf meinen monatlichen Trendradar aus? Diese Frage stelle ich mir nicht erst heute, am 5-jährigen Geburtstag dieses Herzensprojekts. Und doch habe ich die Antwort noch nicht gefunden.
🔎 Ich könnte mir vorstellen, dass sich das Leseverhalten verändern wird, dass wir uns noch weniger Zeit nehmen, Texte zu lesen, auch wenn sie kurz sind. Die Texte in meinem Trendradar sind z.B. «nur» 990 Zeichen inkl. Leerzeichen lang.
🔎 Werden wir vermehrt wie ein Saugroboter durchs Internet schweifen und uns für alles, was uns interessiert, eine kurze Zusammenfassung erstellen lassen? Dann bestünde wohl keine Lust mehr, meinen Trendradar zu lesen.
💻 Natürlich könnte ich dieses Verhalten verstehen. Gleichzeitig sehe ich die Gefahr, dass wir dadurch sehr verkürzte Informationen erhalten. Wären wir wirklich informiert? Wir kennen dann vielleicht das Ergebnis, aber nicht die Gründe dafür. Oder wir erhalten eine Zusammenfassung, welche die zentralen Erkenntnisse nicht richtig zusammenfasst.
🔎 Zusammenfassungen funktionieren bei meinen Inhalten aus dem Trendradar zum Beispiel nicht. Sie sind zu generisch, zu wenig konkret. Ich versuche immer mit Beispielen zu arbeiten, um Themen fassbar zu machen. Mein Ziel: Aufgrund der Lektüre sollte man Wissen innerhalb der Organisation aufbauen können. Gleichzeitig erhält man auch ein wertvolles Nachschlagewerk (auch online).
🔎 Ein noch grösserer Nutzen könnte sein, dass ich sehr viele Quellen aus ganz unterschiedlichen Lebensbereichen und Branchen regelmässig konsultiere und Inhalte, die ich als Expertin für Digitale Ethik und mit Blick auf meine Kundschaft als besonders relevant erachte, auswähle.
🙋♀️ Dieses Kuratieren ist wahrscheinlich der eigentliche Mehrwert meines Produkts. Denn oft ist man ja in der eigenen Branche oder Funktion etwas gefangen. Und dieser Mehrwert bleibt, auch wenn ich in Zukunft ChatGPT als Hilfsmittel bei der Texterstellung allenfalls einsetzen kann. Im Moment ist das Werkzeug dafür noch zu wenig gut.
🙋♀️ Ausdauer gehört zu meinen Stärken. In diesem Sinne mache ich einfach einmal weiter, auch wenn eine für mich wichtige Frage im Moment noch nicht geklärt ist.
Hinweis: Der monatliche Trendradar Digitale Ethik erscheint seit Juni 2019. Die exklusiven Artikel sind online verfügbar und mittels Volltextsuche auffindbar – ergänzend zum PDF-Dokument. Weitere Informationen zu diesem Produkt gibt es hier.