Am Flughafen Zürich werden zwei Putzroboter einsetzt. Weshalb haben diese einen Namen, hier Zulu und Charlie? Und braucht es die angedeuteten «Augen» wirklich? Solche Fragen an der Schnittstelle von Mensch und Maschine faszinieren mich, denn sie sagen viel über uns Menschen aus.
🙋♀️ Die Akzeptanz von Robotern: Menschen können relativ schnell eine «Beziehung» zu Robotern aufbauen und wenden sogar soziale Konventionen auf sie an. Voraussetzung ist, dass diese über menschenähnliche Züge verfügen, zum Beispiel indem sie Augen haben und wir ihnen einen Namen geben. Gleichzeitig müssen sie als Roboter erkennbar bleiben. Das ist wichtig für die Akzeptanz.
🤖 Die Interaktion mit Robotern: Wie ein Roboter aussieht und wie eine Maschine mit uns interagiert, ist nie Zufall, sondern ein Handwerk. Hier fliesst viel Psychologie rein. Zum Beispiel sind Roboter meistens eher klein, damit wir uns nicht vor ihnen fürchten. Oder sie haben einen runden Kopf, denn das löst in uns das Bedürfnis aus, über den Kopf zu streichen. Und bei KI-Werkzeugen wie z.B. ChatGPT ist es so, dass das Ergebnis sofort sichtbar sein könnte. Aber für uns ist es angenehmer, wenn sich die Antwort step-by-step aufbaut, also macht man das so.
🧡 Die Verletzlichkeit von Menschen: Die Interaktion mit einer Maschine macht uns Menschen aber auch verletzlich. Wir sind emotionale und empathische Wesen, weshalb es passieren kann, dass wir zu viel in die Möglichkeiten einer Maschine hinein interpretieren. Zum Beispiel sind unsere «Gefühle» gegenüber einer Maschine immer einseitig. Eine Maschine empfindet nichts für uns. Sie kann Gefühle nur besser oder schlechter simulieren.
DESHALB: Wichtig ist, dass wir sorgfältig überlegen, wie menschenähnlich eine Maschine sein soll und darf, um das gewünschte Ziel zu erreichen. Denn jemanden zu täuschen oder zu manipulieren wäre unethisch. Dabei spielt der konkrete Kontext, wo die Maschine eingesetzt wird und mit wem sie interagiert, eine zentrale Rolle.
Die Faszination für das Zukunftsthema, wie wir Menschen mit Maschine interagieren, war übrigens der Anlass, weshalb ich im Sommer 2018 mein eigenes Unternehmen gründete, nach dem erfolgreichen Abschluss eines MAS Digital Business an der Hochschule für Wirtschaft Zürich (HWZ). Bereits im ersten Jahr durfte ich den Studiengang Digital Ethics an der HWZ aufbauen und seither verantworten. Logischerweise ist die Interaktion Mensch Maschine auch heute noch ein wichtiges Thema dieses Studiengangs. 🚀
Hinweis: Anlass für diesen Post auf LinkedIn war ein Artikel im Tagesanzeiger vom 14.12.2023 inklusive Bild der Flughafen Zürich AG