Nun werden Autorinnen und Dichter gesucht, um Gedichte und Kurzgeschichten zu schreiben, mit denen KI-Modelle trainiert werden können. Was für eine trostlose Tätigkeit: Sie produzieren für die Maschine!
🎉 Sinnvoller wäre es, wenn diese Autorinnen und Dichter von diesen KI-Unternehmen fürstlich entlöhnt würden, um für uns Menschen Gedichte und Kurzgeschichten zu produzieren. Gratis für alle im Netz verfügbar.
👩🏻💻 Diese Texte könnten in einem zweiten Schritt genutzt werden, um die KI-Modelle zu trainieren – sozusagen als Nebenprodukt. Bis dahin wären auch die offenen Fragen zum Urheberrecht geklärt.
Hintergrund: Wenn es bei der Erstellung von Texten um Kreativität und Originalität geht, stossen die auf grossen Sprachmodellen basierenden KI-Werkzeuge wie ChatGPT an ihre Grenzen. Das gilt umso mehr, wenn die Texte in anderen Sprachen als auf Englisch verfasst werden. Deshalb suchen Unternehmen nun offenbar händeringend Autor:innen und Dichter:innen. Oder zumindest nach studierten Menschen mit einem guten Sprachverständnis. Sie sollen literarische Texte wie Gedichte oder Kurzgeschichten schreiben, mit denen die KI-Modelle trainiert werden.
Die Verbesserung der Kreativität – und damit ein möglicher Vorteil gegenüber der Konkurrenz – ist dabei aber nur ein Aspekt. Ein weiterer Grund ist das Urheberrecht: Mit Autor:innen, die der KI ihre Texte vergleichsweise günstig und – durch Lizenzierung – rechtlich abgesichert zum Training zur Verfügung stellen, reduzieren KI-Unternehmen das Risiko, verklagt zu werden.
Hinweis: Anlass für diesen Post ist der Artikel «Warum KI-Firmen händeringend nach menschlichen Autoren und Dichtern suchen» von t3n (26.9.2024)
Bild: Tachina Lee / Unsplash