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Fei-Fei Li steht an der Spitze der KI-Revolution

Fei-Fei Li wuchs in Armut auf, musste sich ihren Weg hart erkämpfen und hat als KI-Pionierin den Maschinen das Sehen beigebracht – obwohl sie dafür belächelt wurde. Mich beeindruckt diese leidenschaftliche KI-Pionierin.

Zum Glück erkannte und förderte ein Mathematiklehrer die Begabungen von Fei-Fei Li bereits in der Schule. Später wurde ihr ein Studienplatz bzw. ein Stipendium an der Universität Princeton angeboten. Hier studierte sie Physik und interessierte sich schon bald für künstliche Intelligenz (KI).

Aufgrund ihrer breiten Interessen hat sich Fei-Fei Li der relativ neuen akademischen Disziplin «Computer-Vision» verschrieben. 2007 hatte sie die Idee, Computer das Sehen anhand riesiger Mengen von Beispielen beizubringen. Das war neu.

Li und ihr Team zogen fast eine Milliarde Bilder aus dem Internet und zahlten 49’000 Arbeiter:innen weltweit dafür, diese zu säubern, zu beschriften und in 22’000 Kategorien einzuteilen. Nach zwei Jahren Arbeit war die Datenbank ImageNet geboren. Und sie stellte sie allen gratis zur Verfügung! Dank dieser Idee und Arbeit konnte die Fehlerquote bei der Bilderkennung drastisch reduziert werden. Die Fortschritte flossen in die Entwicklung von selbstfahrenden Autos bis hin zu heutigen Bildgeneratoren wie DALL-E oder Stable Diffusion.

Seit 2013 ist Fei-Fei Li Professorin an der Universität Stanford und gründete dort u.a. das renommierte Stanford Institute for Human Centered Artifical Intelligence (HAI). 2017 legte sie ein Sabbatical ein, um als Chefwissenschaftlerin für KI bei Google zu sehen, wie ihre Forschung in der Praxis genutzt wird. Und für mich ganz wichtig: Die Frage, wie KI möglichst für «das Gute» eingesetzt wird, prägt die Arbeit von Fei-Fei Li seit Längerem.

⚖️ Zum Beispiel sagte sie in einem Interview: «Uns Wissenschafter:innen kommt mehr Verantwortung zu, als nur die Technologie zu bauen.»

⚖️ Zum Beispiel appelliert sie an die Firmenchef:innen, die KI trotz allem Hype kritisch zu sehen. «Entscheidend ist es, zu verstehen, was die Technologie heute schon kann – und was noch nicht.»

⚖️ Zum Beispiel gründete sie 2017 die Organisation AI4ALL, die mehr Frauen und Minderheiten für die KI-Forschung gewinnen will. Denn sie selbst sieht eine der grössten Gefahren der KI darin, dass die Forscher hinter den Modellen ihre eigenen unbewussten Vorurteile in die Algorithmen einbauen.

Meine Empfehlung für alle, die mehr über die KI-Pionierin Fei-Fei Li wissen möchten:

Hinweis: Anlass für diesen Beitrag war ein Porträt über Fei-Fei Li in der NZZ vom 23. März 2024. Darin werden wichtige Punkte zusammengefasst.