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Ist Perplexity das neue Google?

Ja! Vieles spricht dafür, dass die Suchmaschine der Zukunft eine Kombination aus Google und ChatGPT sein wird. Was dies konkret bedeutet, zeigt Perplexity schon heute. Für mich ein nützlicher, frei zugänglicher Dienst.

🔎 Perplexity wurde 2022 von vier Personen gegründet: Andy Konwinski, Aravind Srinivas (heute CEO), Denis Yarats und Johnny Ho. Früher haben sie bei Google gearbeitet und zur Entwicklung grosser Sprachmodelle beigetragen.

🔎 Die Mission von Perplexity ist es, den Zugang zu Wissen zu demokratisieren. Perplexity kann kostenlos genutzt werden, sogar ohne die Erstellung eines Kontos. Ergänzend gibt es eine kostenpflichtige Version.

🔎 Wenn man eine Frage bei Perplexity eingibt, durchsucht das KI-Modell von Perplexity das Internet in Echtzeit, um eine Antwort zu geben. Es zeigt auch die Quelle der Informationen an, die es liefert.

🔎 Die Benutzeroberfläche ist einfach zu bedienen und damit für ein breites Publikum zugänglich. Wenn man zum Beispiel nicht zufrieden ist, kann man die Fragen bearbeiten und umformulieren, bis das erwünschte Ergebnis vorliegt.

«Perplexity kombiniert einen Suchmaschinenalgorithmus, wie Google ihn nutzt, und generative KI in Form eines Chatbots, der mit Menschen interagieren kann.» (NZZ von heute) Oder anders gesagt: Perplexity sucht die Antwort im Internet und fasst diese anschliessend zusammen.

🔎 Da Perplexity auch Inhalte aus kostenpflichtigen und nicht frei zugänglichen Medienbeiträgen wiedergibt, so der Vorwurf, ist das Unternehmen Rechtsstreitigkeiten und Kritik ausgesetzt. (Das dominiert im NZZ-Artikel.)

🔎 Die «Suche der Zukunft» hat zum Beispiel zur Folge, dass Besucher:innen weniger auf einzelne Websites gehen und dass ihnen weniger Ergebnisse angezeigt werden. Von dieser Veränderung sind die Werbeindustrie und die Medienhäuser besonders stark betroffen.

Einen «umstrittenen» Dienst, wie in der NZZ erwähnt, würde ich Perplexity dennoch nicht nennen.

🔎 Perplexity eignet sich sehr gut für die gezielte Recherche. Das Ergebnis muss man als User:in aber IMMER auf seine Korrektheit überprüfen, denn auch hier passieren Fehler.

💻 Du möchtest den kostenlosen Dienst Perplexity ausprobieren? perplexity.ai

💻 Du bist froh um ein paar Basisinformationen zur Nutzung von Perplexity? Erste Schritte

📰 Du interessierst dich für den NZZ-Artikel? Online-Version oder Print-Ausgabe von heute auf Seite 25.

🙋‍♀️ Du möchtest dich mit dem verantwortungsvollen Einsatz von KI-Tools oder mit KI-Richtlinien auseinandersetzen? Meine Website

😊 Wer mich schon etwas kennt: Ich weise bei jeder Gelegenheit darauf hin, dass ein Textgenerator wie ChatGPT KEINE Suchmaschine ist. In diesem Kontext nenne ich jeweils Perplexity.

Hinweis: Über Perplexity wollte ich schon länger einmal etwas schreiben. Anlass für diesen Post war Artikel «Ist Perplexity das neue Google?» in der NZZ von heute.

Update vom 13. November: Perplexity experimentiert bereits mit Werbung auf der Plattform wie die Netzpolitik schreibt im Artikel «Perplexity will Geld mit Werbung verdienen».